Freitag, 10. Juli 2020. Der letzte Arbeitstag dieser Woche liegt hinter mir. Doch nun ist Wochenende! Auf der Rückfahrt von Duisburg nach Niederkrüchten erledigte ich noch 2 „Wahlkampf-Telefonate“ und komme ausgehungert nach Hause. Da wir uns fest vorgenommen haben, die heimischen Angebote regelmäßig zu nutzen, machen Susanne und ich uns auf den Weg zum Marktplatz am Lindbruch. Freitags steht hier regelmäßig ein Holländer mit frischem Fisch, aber auch mit Backfisch und Pommes. Darauf freue ich mich jetzt sehr.

Während der Fisch gebacken wird, unterhalte ich mich mit Andreas Kaminski.  Er betreibt ein Kinderkarussell und „Kaminski`s Sweet Bakery“ mit Quarkkrapfen und verschiedene Crêpes anbietet. Durch Corona und das damit verbundene Veranstaltungsverbot das noch bis Ende Oktober verlängert wurde, sind für ihn und seine Schaustellerkollegen in diesem Jahr alle Einnahmen ausgefallen. Zurzeit steht noch nicht einmal fest, ob es Weihnachtsmärkte geben wird. Das ist besonders hart für diese Schaustellerkollegen, die nicht wie Andreas Kaminski ein zweites Standbein haben.  Er erzählt uns, dass seine Branche mit den Erlösen der Weihnachtsmärkte den Winter bis Anfang März überbrücken muss. Erst im März beginnen dann die Jahrmärkte. Das bedeutet also, dass die kompletten Einnahmen in diesem Jahr ausgefallen sind und es gibt auch keine Perspektive für das kommende Jahr. Das ist echt hart. Und schwer zu verstehen, da es in allen anderen Bereichen mittlerweile Lockerungen gibt.  Andreas hat aber seinen Humor nicht verloren und ist froh, dass er die Möglichkeit hat, freitags in Niederkrüchten seine Sweet Bakery aufzustellen. Nach dem wirklich sehr guten Backfisch bestellen wir uns zum Nachtisch noch jeweils einen gefüllten Crêpe. Lecker und sehr zu empfehlen!